Autos, Videospiele und andere Hightech Geräte sind wahrscheinlich die ersten Dinge, die den Menschen zum Thema japanisches Design einfallen. Ein zweiter Blick nach Japan offenbart allerdings eine breit gefächerte Designszene, die ebenso von der eigenen Geschichte und Tradition beeinflusst ist wie vom deutschen Bauhaus.
Das zeitgenössische, japanische Design ist geprägt durch ein kulturelles Verständnis, das für eine zurückgenommene Schönheit der Funktion steht und dessen dekorlose Strenge sich von einer über Jahrhunderte gewachsenen Handwerkstradition herleitet.
Die Verschmelzung von Modernität und Tradition, industrieller und handwerklicher Fertigung sowie Form und Funktion, machen japanische Designprodukte weltweit zu begehrten Objekten. Die klaren und zum Teil minimalistischen Formen basieren darüber hinaus auf westliche Einflüsse, die bis auf das Bauhaus zurückzuführen sind.
Die japanische Kultur zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, Tradition mit neuen Einflüssen zu verbinden. Dieses Attribut bestimmt auch das zeitgenössische, japanische Design. Es entstand in den 1950er Jahren. Den ideologischen Hintergrund jener Zeit lieferte der Bauhaus-Anhänger Masaru Katsumie.
Bald wurden Design-Schulen und Institutionen (METI, JIDPO, JIDA) gegründet und durch den wirtschaftlichen Aufstieg der Insel-Nation entwickelte sich insbesondere das Industrie-Design rasant. Neben europäischen waren speziell die amerikanischen Einflüsse maßgeblich für die Entwicklung, wobei sich die Japaner besonders im Automobil-Bereich zunächst teils heftigen Plagiats-Vorwürfen ausgesetzt sahen.
Abseits des Industrie-Designs, in der Architektur, der Grafik, dem Kunsthandwerk und auch der Mode konnten die Gestalter ungenierter ihr traditionelles Erbe mit den Einflüssen aus dem Westen kombinieren. Im Modedesign, das traditionell westlich dominiert war und ist, fasste Japan in den 1970ern fuß, wobei die alten Traditionen im Geiste des Shintoismus erkennbar wurden. Ein schlichter Stil, das „Gefühl fürs Material“ und die Natürlichkeit der Stoffe brachten international neue Impulse.
Heute gilt die japanische Methode, traditionelle heimische Stile mit westlichen Einflüssen zu mischen als eine der innovativsten auf dem Design-Markt. Sinnbildlich dafür kann die japanische Popkultur genannt werden. Nicht wenige Experten sehen in der Adaption des japanischen Designs eine Möglichkeit für den Westen aus dem ewigen Kreislauf sich selbst zitierender Retrowellen zu entfliehen.
Düller Schreibwaren Kollektion
Exemplarisch für die Symbiose westlicher Einflüsse mit japanischer Tradtion kann die Düller Schreibwaren-Kollektion von I.D.E.A International genannt werden - ein Ergebnis aus intensiver und professioneller Designarbeit. So heißt es im Katalog der Düller-Kollektion:
"Düller vereint Deutsche und Japanische Tradition in einer ausgezeichneten Kollektion und steht nicht nur für universelles, sondern auch für fusioniertes Design und setzt somit neue Maßstäbe für Schreibwaren auf der ganzen Welt. Denn erst ein Design, das eine Vielzahl von Elementen verschiedener Herkunft bündelt, macht es eigentlich möglich für Jedermann den Zugang zum Produkt zu finden. Im modernen Zeitalter der Globalisierung wünschen wir nicht nur den Zugang zum universellen Produkt zu schaffen, aber den Lebensstandard im Büro, am Schreibtisch, zu Hause und Unterwegs durch die Düller-Kollektion zu erhöhen."